Alfred Evert 23.02.2003

01.08. Zusammenfassung

Chaos
Der Zeitungs-Bericht des vorigen Kapitels ist eine durchaus seriöse Darstellung des aktuellen Stands der Astrophysik. Es sind dort die Ergebnisse umfangreicher, höchst präziser Berechnungen aufgeführt, basierend auf exakten Beobachtungen mit enorm kostspieligen Geräten. Wenn aber unterstellt wird, dass abstrakte Begriffe ´interagieren´ könnten, ergeben sich solch hypothetische Fiktionen. In diesem ´Welt-Bild´ sollen nurmehr fünf Prozent ´gewöhnliche´ Atome sein - und fraglich erscheint, zu welchem Prozentsatz das aktuelle ´Atom-Bild´ als real gesicherte Erkenntnis unterstellt werden kann.

Um diesem Chaos begrifflicher Vermengungen zu entgehen ist erforderlich, allein von real absolut gesicherten Erkenntnissen auszugehen. Es bleiben nur zwei Fakten: es-existiert-etwas und es-existiert-Bewegung. Aus gegebenen Erscheinungen lässt sich auf erforderliche Eigenschaften dieses Etwas (Äther genannt) schließen und aus den Eigenschaften kann analysiert werden, welche Bewegungsmöglichkeiten prinzipiell möglich sind. Diese Bewegungsmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt, sind komplex, aber keinesfalls chaotisch, sondern sind den Naturgesetzen entsprechend bzw. machen diese aus.

Unterstellungen
Die Erkenntnismöglichkeiten wurden bislang im wesentlichen beschränkt durch zwei (nicht ausgesprochene) Unterstellungen: das Denken-in-Teilen und das Denken-diverser-Materien. Mit den Überlegungen zum Äther kam man nicht voran, weil man unterstellte, es gäbe Äther nur zwischen Materie (und die bestehend aus diversen (Sub-Elementar-) Substanzen sah, wenngleich wiederum unausgesprochen). Mit den Eigenschaften des Äthers kam man nicht klar, so lang dieser wieder bestehend aus Teilchen gedacht wurde (und Äther zwar meist ´als wie ein Kontinuum´ beschrieben, aber eben niemals als wirkliches Kontinuum behandelt wurde).

Erst wenn man sich aus diesen beiden Fixierungen befreit, kann man zur Erkenntnis kommen, dass es nur die eine (Äther-) Substanz real geben kann (wie in vielen Weltanschauungen seit langem beschrieben) und dass dieser Äther universum-weit eine reale Einheit darstellt (wie ebenfalls schon immer berichtet und Natur so verstanden wurde - bis westliche Wissenschaften begannen zu analysieren und zu differenzieren).

Auch ich habe in der ersten Version meiner Äther-Kontinuum-Theorie anfangs (selbstverständlich) unterstellt, dass es einerseits materielle Teile und andererseits Äther gäbe, dass jeweils um materielle Körper ein ´Phantomkörper´ bestehen würde (um so z.B. Masse und Trägheit besser beschreiben zu können).

Schmerzhaft
Es war für mich ein langer Weg, nicht mehr in Teilchen sondern nur in Bewegungen nur einer Substanz zu denken. Geradezu ´schmerzhaft´ war die Erkenntnis, dass man selbst nichts anderes als ´nur´ ein Strudel im Äther und dass man nicht einmal im ´Besitz einer eigenen Portion Äthers´ ist.

Es ist darum der ´Schmerz´ der Naturwissenschaftler verständlich, beispielsweise die Illusion der Anziehungskräfte aufzugeben oder gängige ´Feld´-Begriffe oder gar Raum und Zeit nurmehr als das zu sehen was sie eigentlich sind: nur gedankliche, also rein abstrakte Hilfsmittel.

Die obige Erkenntnis betreffend seines ´Selbst´ bedeutet psychologisch die ´Aufgabe´ seines ´eigenen Körpers´ zugunsten des Eingehens in ein Ganzes bzw. des Eingebettet-Seins in Allem, d.h. ein relativer Verlust eigenständiger Existenz.

Umgekehrt aber stellt die Rückführung abstrakter und hypothetischer Begriffe auf das eine Medium des Äthers physikalisch die Schaffung einer substanziell realen Basis dar, auf deren Existenz neue Begründungen aller Erscheinungen ermöglicht werden. Insofern stehen beiden ´Schmerzen´ neue und fundierte Erkenntnismöglichkeiten gegenüber.

Ganzes
Besonders hart ist die geistige Herausforderung, das ´Ganze´ als real existent zu verstehen (wenngleich beispielsweise Relativitätstheorie, Quantenmechanik oder Astrophysik sehr viel mehr ´Verständnis´ verlangen bzw. darauf explizit verzichten).

Unglücklicherweise habe ich früher beispielhaft gesagt, das Universum wäre ein einziger ´Äther-Monolith´. Die hohe ´Dichte´ eines Felsblocks wollte ich damit ansprechen und dass zugleich darin ´Wärme´, d.h. fortwährende Bewegung gegeben ist. Kein Mensch nahm mir aber die Vorstellung ab, dass sich der Fels im Fels auch noch bewegen könnte. Oben habe ich nun gesagt, Äther wäre vergleichbar zu einem ´butterweichen´ Gel. Noch deutlicher aber würde Äther ein ´gas-weiches, kompakt-hartes Ganzes´ genannt.

Bewegung wird im Äther so unmittelbar und verlustfrei weiter gegeben wie in ´härtester Materie´ nicht möglich wäre. Die Unmittelbarkeit ergibt sich aus seiner inhärenten Eigenschaft der Lückenlosigkeit. Bewegung kann in Äther so ´weich´ erfolgen wie in Gas, aber dennoch sind die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt auf ausschließlich gekrümmte Bahnen. Dieses ergibt sich aus der dem Äther inhärenten Eigenschaft seiner Unteilbarkeit.

Äther ist die einzige real existente Substanz, also kann sie durchaus einzigartige Eigenschaften haben (oder muss logischerweise). Dennoch ist es eine geistige Herausforderung, diese ´innewohnende´ Eigenschaft der Ganzhaftigkeit, Lückenlosigkeit bzw. Unteilbarkeit des Äthers wirklich zu akzeptieren - was durchaus bescheiden wäre im Vergleich zu manchen Eigenschaften, die z.B. der Materie oder dem Atomkern als ´innewohnend´ unterstellt werden oder gar anderen der modernen Physik inhärente Vorstellungen.

Es ist im Prinzip allein das uns eigene Denken-in-Teilen, das ein Denken-im-Ganzen verhindert. Wir wissen zwar, dass alle Teile mit allem irgendwie zusammenhängend sein müssen - aber diesen unmittelbaren Zusammenhalt als primäre Eigenschaft des Seins auch real zu werten, dagegen wehrt sich vehement unser ´teil- und zeit-weise arbeitender´ Verstand.

Äther-Physik und -Philosophie